Corona-Tests wurden in den Zürcher Schulen gestrichen, bald könnte die Maskenpflicht fallen. Ist das gefährlich? Oder im Gegenteil? Unter Zürcher Eltern herrscht grosse Uneinigkeit.
Frau Trachsel, Sie sind bekannt geworden, weil Sie sich gegen die Maskenpflicht in der Schule wehren. Welche Erfahrungen machen Sie mit Ihren Kindern?
Andrina Trachsel: Bei vielen Kindern ist die Freude verloren gegangen. Sie sind traurig, weil Schulanlässe nicht stattfinden oder sie nicht in den Schwimmclub gehen können. Es hat sie auch belastet, dass sie womöglich schuld sind, wenn die Grosseltern krank werden.
Haben Sie darüber gesprochen?
Trachsel: Logisch. Wir haben viel mit ihnen gesprochen. Wir haben Corona nie geleugnet oder gesagt, es sei nicht gefährlich. Wir haben aber auch gesagt, dass die Kinder kaum gefährdet sind. Wenn meine Kinder erkältet waren, ging ich mit ihnen nicht in die Nähe der Urgrosseltern. Aber die Grosseltern sind etwa 60 und gesund, da ist das doch kein Problem.
Rui Biagini: Natürlich kann es ein Problem sein. Je älter jemand ist, desto grösser ist das Risiko. Dass die Kinder kaum gefährdet sind, stimmt auch nicht. Ein Teil hat langfristige Beschwerden. Und es gibt das Entzündungssyndrom Pims. Auch darum ist es wichtig, die Kinder zu impfen, dann fällt dieses Risiko praktisch weg.